Sylvia Versini


Die Komponistin, Arrangeurin und Dirigentin Sylvia Versini stellt ihre Einzigartigkeit durch das Repertoire ihres Oktetts unter Beweis. Ihre Einfluesse: Charles Mingus, John Coltrane, Gil Evans, Carla Bley...
Ihre Inspirationsquellen sind u.a. ihre Rolle als Mutter, die kreative Verruecktheit, der Zweifel und die Liebe.


Auf gekonnte Weise von den acht erfahrenen Musikern beseelt, offenbart das “Sylvia Versini Oktett“ eine Form von Jazz, die sich problemlos mit den unterschiedlichsten Musikgattungen verbindet, angesiedelt zwischen Swing, Latino-Rhythmen, Free-Jazz und Improvisation.

Sylvia Versini’s ausgefeilte, gleichzeitig aber auch spontane Handschrift, wird in ihren intimen Arrangements deutlich, aber genau so bemerkenswert ist ihre Faehigkeit, ihr Oktett wie eine Big Band erscheinen zu lassen. Jean-Paul Ricard, kuenstlerischer Leiter der AJMI (Gesellschaft für Jazz und Improvisationsmusik), sagt über sie: “Sylvia besitzt ein außerordentliches Talent für Rauminszenierung und Dynamik, wodurch ihre kleine Formation die Dimension eines grossen Orchesters bekommt.“

Begeisterung und Zuversicht haben sie dazu gebracht “Broken Heart“, das erste Album des “Sylvia Versini Oktetts“ zu produzieren (beim franzoesischen Label Ajmi Séries).
Mit ihren korsischen, antillischen und italienischen Wurzeln, richtet Sylvia Versini sich auf ihrem musikalischen Weg nach dem Vorbild ihrer Großmutter Finotte, die als kreolische Pianistin zu dem beruehmten Orchester von Alexandre Stellio gehörte.

Nachdem Sylvia bereits mit 12 Jahren das Klavier für sich erobert hatte, begann ihre Jazz-Laufbahn im Alter von 14 Jahren zusammen mit Michel Sardaby. Spaeter folgten ein Studium an der Akademie von Monaco und dem Konservatorium von Nizza. Nach vier Jahren Unterricht im Arrangieren an der Bercovitz Music School und einer Perfektionierung der Harmonik bei Bernard Maury, gruendete sie ihre ersten von Jazz und Funk beeinflussten Pariser Ensembles.

Wieder in den Sueden zurueckgekehrt, beschloss sie sich nach ihrem Diplom als Arrangeurin in der Klasse von Ivan Julien, vornehmlich der eigenen Formation zu widmen. Seit Ende der 90er-Jahre hat sie sich ganz der Arbeit mit und rund um das “Sylvia Versini Oktett“ verschrieben.


Zur Musik


Wer hat nicht schon einmal davon getraeumt, seine eigenen Kompositionen zu dirigieren und acht erfahrene Musiker nach seiner Pfeife tanzen zu lassen? Sylvia Versini hat das geschafft! Im Geiste eine kleine Schwester von Carla Bley, gab sie sich zum ersten Mal am 9. April die Ehre in der intimen Atmosphaere des kleinen “Théâtre de la Porte d’Italie“ im franzoesischen Toulon, das sich für Jazzdarbietungen sehr gut eignet.

Ganz in Schwarz, eine einzelne weiße Straehne in ihrem Pony, schlank und gut gelaunt, nimmt sie vor ihrer Gruppe, dem “Sylvia Versini Oktett“ Stellung ein, so dass sie dem Publikum in dem gut besuchten Saal das Profil zukehrt. Zart, aber bestimmt schlaegt sie das erste, sich ganz leise heranschleichende Stueck “Dessert“ an, wobei der Rhythmus der Blaeser an den Shabada Stil aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts erinnert.

Beim Dirigieren aehnelt Sylvia einem Vogel beim Flug. Und schon ist sie beim naechsten Titel angelangt, der stark autobiographische Zuege hat – “Goëland ou Experience“ - in dem die Musik wie Streicheln wirkt, vibriert, von New Orleans ins Melodioese uebergeht, um hin und wieder mit einer leichten Dissonanz in Richtung Free-Jazz zu entgleiten. Ihre Bewegungen sind weit ausholend, groß angelegt und großzuegig, sie tanzt beinahe auf der Buehne, verschmolzen mit der Musik und ihren Interpreten...

Das kuenstlerische Konzept:

Sylvia Versini stellt ihre Einzigartigkeit durch das Repertoire ihres Oktetts unter Beweis, das ausschließlich aus ihren Eigenkompositionen besteht und durch die Einfluesse von Charles Mingus, John Coltrane , Gil Evans und Carla Bley noch zusaetzlich Farbe gewinnt.

Das S.V.O. entwickelt eine Musik, die vor Leben sprueht und von Energie, Kreativitaet und Optimismus erfuellt ist.

Sylvia haucht der Musik durch symphonische Dichtung Leben ein; sie umschreibt mit ihrer Musik die Mutterrolle(in “BABYTOUT oder Kindheit“), die eigene Erfahrung (in “GOELAND“), die Umweltverschmutzung (“TRISTE PLANETE CHERIE“), aber auch den Zweifel (“DOUTE“), die kreative Verruecktheit (“DESAXE“) und die Liebe (“BROKEN HEART“).

Als Komponistin und Arrangeurin hat Sylvia Versini großes Interesse an der Melodie und an schwungvollen Rhythmen (Swing, Latin...), aber auch an der Improvisationsmusik und dem Free-Jazz.

Ihre sowohl ausgefeilte als auch spontane Handschrift, macht sich in ihren intimen Arrangements bemerkbar, aber sie besitzt gleichzeitig auch das bemerkenswerte Talent, ihr Oktett wie ein Big Band erscheinen zu lassen.

Als Orchesterleiterin, dirigiert sie ihr Ensemble zart und bestimmt zugleich; die vielen Huerden, die sie mit ihrem Projekt überwinden musste, haben gezeigt, dass es noch immer sehr schwer ist, sich als Frau einen Platz in der Welt der maennlich beherrschten Jazzmusik zu erobern, auch im Laufe ihrer Karriere wird sie einen Teil ihrer Energie darauf anwenden muessen, diese Stellung in der Szene zu halten.

Das Orchester:

Das neue Ensemble besteht aus 8 anerkannten Musikern, die bereits mit Groessen wie Michel Petrucciani, Richard Galliano, Michel Graillier, Johnny Griffin, Stefano Di Batista, Flavio Boltro, Maria Schneider, Bireli Lagrene, Antoine Hervé, Dee Dee Bridgewater und Roy Hargrove gespielt haben.

Das S.V.O. versteht sich eher als Ensemble, in dem einzigartige Persoenlichkeiten zusammen wirken als eine konventionelle Big Band.

Die Mitglieder:

Christophe Leloil, Trompete, Fluegelhorn
Jean-Marc Baccarini, Sopransaxophon
Pierre-Marie Bonafas, Tenorsaxophon
Bastien Ballaz, Tenorposaune
Thierry Gautier, Bassposaune
Claudio Celada, Klavier
Simon Tailleu, Kontrabass
Phillippe Jardin, Schlagzeug
Sylvia Versini-Campinchi, Komposition,
Arrangement, Orchesterleitung



Die Geschichte des S.V.O


August 2000 Erstellung einer Demo-CD
September 2002 Ensemblegruendung
April 2004 Konzert im “Théâtre de la Porte d’Italie“, Toulon

Konzert im IMFP im Rahmen des Salon de Provence
Juli 2004 Konzert auf dem Festival auf dem Fort Napoléon in Seyne sur Mer

November 2004 Konzert beim dem Jazz-Treffen “Picaud“ in Cannes

4. Maerz 2005 Konzert bei der AJMI, Avignon

20. Juli 2005 Konzert bei der “Lorgues au Domaine“ von Estello

Herbst 2005 Veroeffentlichung der CD, die im April 2005 in den Studios von “La Buissone“
(für das Label AMJI SERIES) unter der Leitung von Jean-PaulRicard aufgenommen wurde

19. November 2005 PHILLIPS laedt das S.V.O. zu einem Konzert im “Blue Boeuf“
in Puget-Ville (Var) ein

24. November 2005 Konzert bei der “Maroquinérie“ (XL-Jazzfestival) in Paris


Weiterfuehrender Link:
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