1957 in Rotterdam geboren und aufgewachsen spielt Paul van Kemenade seit seiner Kindheit Altsaxophon. Seit 1976 ist als professioneller Musiker aktiv, leitet diverse in Europa bekannte Jazzbands, in denen vorwiegend eigene Kompositionen gespielt werden. Ausgebildet am „Brabants Musikkonservatorium“ in Tilburg spielt er ebenso als Sideman in unzähligen Gruppen, Duo-Formationen und Big Bands. In Alexander von Schlippenbach's „Berlin Contemporary Jazz Orchestra“ war van Kemenade an der Seite von Jazzlegenden wie Kenny Wheeler, Ed Thigpen und Benny Bailey zu hören. Er arbeitete auch mit dem „Surinam Music Ensemble“ und in einer Reihe von multimedialen Musikprojekten gemeinsam mit Literaten, Malern und Tänzern zusammen.

Für mehrere Jahre unterrichtete er auch intensiv in seinem Heimatland. Sein eigenes Quintett wurde bereits 1983 gegründet und gewann diverse hochkarätige Auszeichnungen und Preise. Paul van Kemenade zählt heute zu den renommiertesten europäischen Altsaxophonisten überhaupt und ist ein Vorbild für die junge Generation nachkommender Saxophonisten. Im Duo mit dem Pianisten Stevko Busch wird seine ganze Kunst des Saxophon-Spiels deutlich. Bei diesem Projekt rollt ein Stein unaufhörlich und auf ganz ureigene, musikalische Weise. Nach einer Tournee durch Russland verarbeitete Paul van Kemenade Russisch-orthodoxe Gesänge sowie Kompositionen des russischen Musikers Alexander Glasunuw in Jazzimprovisationen, deren Ergebnisse auf dem 2010 veröffentlichten Album „Contemplations“ zu hören sind. Das Besondere an Paul van Kemenade's Kunst ist, das die Musik nach absoluter Reflektiertheit klingt und ein in sich ruhender Sound entsteht.

 

Pressestimmen:


"Es begeisterten auch Augenblicke künstlerischer Intimität, wie sie etwa der Altsaxofonist Paul van Kemenade im Duo mit dem Pianisten Stevko Busch auf der Club-Bühne des Quasimodos schuf. Ausgerechnet übrigens mit Musik des Klassikers Alexander Glasunow, von dessen neoromantischer Klangwelt van Kemenade sich wie viele Kollegen der mittleren Generation mindestens ebenso intensiv distanzieren musste wie von Charlie Parker, um eine eigene Ausdrucksform zu finden. Tatsächlich waren dies die europäischen Momente, die Nils Landgren erhofft haben dürfte, Momente, die unspektakulär, aber beseelt, traditionsverwurzelt, aber humorvoll reflektiert Eigenes formulieren und damit die Diskussion für die kommenden Jahre eröffnen." Autor Ralf Dombrowski über das Berliner Jazzfest 2010 und Kemenade's Auftritt, veröffentlicht in der Süddeutschen Zeitung am 11. November 2010

 

Artikel im deutschen Jazzmagazin "Jazzthetik":
http://www.paulvankemenade.com/wp-content/uploads/2012/09/Interview_Jazzthetik2.pdf