Fabrizio Mandolini ist Saxophonist und Komponist. Seine Musik lässt sich am besten als eine geglückte Mischung aus akzentuierter Lyrik und nordischen Klängen beschreiben. Der Italiener lebte die letzten Jahre in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Dank seiner Erfahrung als ausländischer Musiker in Skandinavien konnte Fabrizio Mandolini sowohl seine Muttersprache als auch seine Musik transformieren und weiterentwickeln.
Das Musikprojekt und gleichnamige Album SPEAKIN 4 baut eine Brücke zwischen den beiden Kulturen.
Nach ungefähr 10 Jahren Aktivität als Sessionmusiker (sowohl im Studio als auch beim Fernsehen) zusammen mit den bekanntesten italienischen Künstlern (z.B. Luca Carboni, Alex Britti u.v.a) zog es Fabrizio Mandolini zunächst nach Los Angeles, um dort in Clubs zu spielen und sich im „Recording Institute of Technologyî (R.I.T.), Abteilung „Musicians Institute in Hollywood“ als Toningenieur ausbilden zu lassen.
Heute ist er wechselnd in Dänemark, Schweden und Italien aktiv. In Dänemark arbeitet er mit folgenden Musikern zusammen: Aske acobi (DK), Bo Stieff (DK), Paolo Russo (ITA), Hawk (DK), Debbie Cameron (USA), Horace Parlan (USA), Klavs Hovman (DK), Iain Ballamy (UK), Andrea Marcelli (USA/ITA), Jarkko Hakala (FIN), Robert Erlandsson (SWE), Monique (DK), Kristian Fredmark (SWE), Bjarne RoupÈ (SWE), Arild Andersen (NOR), Palle Danielsson (SWE), Engqvist Orkester (DK), Poul Reimann (DK).
In der letzten Zeit etabliert sich mehr und mehr eine Generation von Musikern, die aus den von den Gesetzen des Marktes vordefinierten, wenn nicht sogar bedingten Strukturen auszubrechen versuchen. Diese Musiker stellen die demonstrativen Aspekte der eigenen Musik in den Hintergrund, um eine breiteres Spektrum von Expressivität zurückzugewinnen, um der kompositorischen Komponente mehr Aufmerksamkeit zu widmen und um die Nuancen und Abtönungen der eigenen Klangpalette in den Vordergrund zu stellen.
Nicht mehr feste Strukturen mit superelaborierten Soli, mit unmöglichen Tempi und mit der üblichen Handvoll der Standardsongs, um zu zeigen, dass man die Tradition nicht vergisst. Es geht vielmehr darum, die Anregungen aus der Umgebung zu absorbieren, um sie dann in frisches und originelles Klangmaterial zu übersetzen.
Dies ist im Fall von Speakin’4, das Debütalbum des gleichnamigen Quartetts gelungen. Diese Band hat keinen Bandleader, und jedes Bandmitglied steuert seinen eigenen persönlichen Teil zum Bau des gemeinsamen musikalischen Hauses bei. Und so durchwandert man beim Hören der neuen Stücken des Albums ganz verschiedene Klangräume: Von der süßen Melodie von „Vedendoti crescere“ über Nino Rota, der in L’antifaz“ gen Orient schaut zum urbanen und neurotischen Rhythmus von „Chi è il killer?“.
Gleichzeitig aber gibt es auch einen gemeinsamen Nenner, der wie ein Bindemittel wirkt und dem Ganzen einen durchgängigen Stil verleiht.
Der Stil ist bestimmt von Understatement, Pastelltöne werden bevorzugt aber auch fette Pinselstriche kommen zum Einsatz, wenn dies nötig ist. Die Gitarre von De Federicis beispielsweise ist von Raffinesse und harmonischer Eleganz, aber sie ist gleichzeitig in der Lage, den Kurs und die Stimmung eines Songs durch überzeugte und kluge Kratzer zu verändern wie im ersten Song “Speakin’ Suite“.
Speakin’4 ist ein überzeugendes, angenehmes und authentisches Debütalbum.
Mauro De Federicis, Gitarre
Autodidaktischer Jazzmusiker, hat mit Künstlern verschiedener Musiksparten zusammengespielt, u. a. mit Paolo Fresu, Bob Mintzer, Gegè Telesforo, Vittorio Gasmann, Art Van Damme, Dario Deidda, Cristian Meyer, Orchestra di Padova e del Veneto, Orchestra di Trento e Bolzano, Milano Classica, Orchestra Stabile di Brescia, Orchestra Giovanile del Piemonte, Orchestra Internazionale, dirigiert von M David Searcy, (dem ersten Paukenschläger des Teatro alla Scala), Quartetto 900 des Conservatorio di Adria (Rovigo). Er ist Gitarrist und einer der Begründer der „Italian Big Band“. Außerdem ist er Gitarrist in der Band „TangoSeis“, die kontinuierlich mit der Sängerin Milva zusammenarbeitet. Er lehrt an der Conservatorio Statale di Musica "U.Giordano" von Rodi Garganico Theorie, Einsingen und Gehörbildung.
Gabriele Pesaresi, Bass
Diplom in Kontrabass am Konservatorium "G.Rossini" in Pesaro und in "Jazz und improvisierte Musik des 20. Jh.“ am Konservatorium "G.B.Martini" in Bologna, Studienkollege von Paolino Dalla Porta, Furio Di Castri, Paolo Ghetti, Giovanni Tommaso, Bruno Tommaso. Er hat bei der Vereinigung „Siena Jazz“ die Seminare "Alta Qualificazione Professionale“ – besucht, dank eines Stipendiums 1999 – und Kurse für Trio bei Stefano Battaglia. Zahlreiche Auftritte in Italien und im Ausland (in Portugal, Frankreich, der Schweiz, Slowenien, der Slowakischen Republik, der Türkei, China). 2001 hat er mit dem Trio Istralia den Wettbewerb für junge Jazzmusiker in Genua gewonnen, hat mit dem Dichter Filippo Davoli bei "Macerata Estate 2000 - Il viaggio di poesia" zusammengearbeitet, in Begleitung der "I sensibili di Castracane" im Theaterstück "Cri du Coeur pour Edith Piaf" und mit David Riondino in "La buona novella" von Fabrizio De Andrè. Er ist der Kontrabassist von verschiedenen Formationen wie Colours Jazz Orchestra, Samuele Garofoli quartet, Mauro De Federicis Quartet, The Zippy Code, ContrasTango, RZlimanaquequa, Simone Lamaida trio, Massimo Manzi Quintet, Claudio Filippini trio, Trio Istralia, Luigi Ferrara Quartet. Gespielt hat er mit Enrico Rava, Kenny Wheeler, Fabrizio Bosso, Gianni Basso, Javier Girotto, Mauro Negri, Renato Sellani, Renzo Ruggeri, Simone Zanchini u.v.a.
Aufnahmen: "Voyage" (Samuele Garofoli quintet), "A smile behind the veil" (Isabella Celentano), "Istralia" (trio Istralia), „Oktogon“von Walter Gaeta (mit Fabrizio Bosso und Max Jonata), „Another day“ von Luigi Ferrara (mit Ramberto Ciammarughi und Massimo Manzi), „Risvegli“ (Cicconídela), „La Stele di Rosetta“ (Marco Di Battista Quartet+Marco Tamburini und „ Daniele Scannapieco).
Roberto Desiderio, Schlagzeug
Bei Clara Perra wurde er im Jahr 1999 diplomierter Percussionist. Im Rahmen der Veranstaltung „Interamnia Festival“ hat er an Seminaren von Michel Camilo, Anthony Jackson, Horacio Hernandez teilgenommen und an den Stages mit Wynton Marsalis, Gary Burton, James Moody, Bill Pierce, Donald Harrison, Eric Reed. Er spielte mit Cameron Brown, Gianni Basso, Fabrizio Bosso, Augusto Mancinelli, Renato Sellani, Massimo Moriconi, Kitty Margolis, Jenny B, Tiziana Ghiglioni, Bob Bonisolo, Dario Deidda, Gianluigi Trovesi, Paolo Di Sabatino, Gianluca Renzi, Pietro Lussu, Maurizio Giammarco, war Mitglied des Sextetts von Gianluca Renzi. War Sideman in Portugal, Schweiz, Kroatien, Deutschland... 2002 nahm er in Cinecittà die Filmmusik zu „Non è vero – Lezioni di Magia“ auf. Der Film wurde von der Scuola Nazionale di Cinema di Roma unter Mitwirkung des Schauspielers Francesco Salvi produziert. 2002/03 wirkte er beim Schauspiel „Peter Uncino“ mit Milva und Davide Riondini mit.
Speakin’4: das ist 4-stimmige Konversation. Mauro De Federicis, Roberto Desiderio, Fabrizio Mandolini und Gabriele Pesaresi demonstrieren mit dieser Arbeit ihre lange gemeinsame musikalische Erfahrung. Speakin’4 ist eine gestandene und reife Band, die jedes Mal neue Stimmen, Klänge und Stile ausprobiert, ohne die eigene Richtung zu verlieren: die Konversation ändert den Ton, das Register und das Thema, ohne dabei den Sinn des Ausdrucks aus dem Blick zu verlieren. Die vier Musiker gehen die verschiedenen Aspekte der musikalischen Materie mit dem richtigen Gleichgewicht innerhalb des heterogenen kreativen Geistes des 21. Jahrhunderts an., aus dem italienischen Magazin Ciminiera